Spielbericht 2. Damen | Spiel 16

Damen-Reserve siegt im Krimi gegen den FC Nordkirchen

Die gute Nachricht zuerst: die 2. Damenmannschaft konnte das Spiel hauchdünn für sich entscheiden. Am Ende stand ein 46:45-Sieg für Kinderhaus. Doch schon abseits des Spielfeldes wurde einige Tage  zuvor Stimmung gemacht. Frank Benting, jahrelanger Coach der Nordkirchener, hatte sich im Vorfeld der Partie über die zu harte Spielweise der SCWlerinnen aus dem Hinspiel beklagt und eine Kampfansage in Richtung der Grün-Weißen geschickt (http://www.ruhrnachrichten.de/lokalsport/nordkirchen/Frauenbasketball-Bezirksliga-FC-Nordkirchen-peilt-den-direkten-Vergleich-an;art17775,2932654).

Um die Ausfälle zu kompensieren rückte Mannschafts-Kapitän Susanne Hein auf die Trainerposition am Spielfeldrand, während Centerspielerin Sonka König endlich wieder  im grünen Trikot auflaufen konnte. Auch Britta Hellmich wurde einmal mehr vom Flügel auf die Position unters Brett geschickt und Neuzugang Kathi Fischer konnte erneut beweisen, dass sie sich gut ins Team integriert hat.

Die SCWlerinnen starteten solide in die Partie und führten in der 7. Minute 8:4. Ein Dreier von Katharina Pütter erhöhte den Abstand zum Viertelende, Nordkirchen kam aber wieder auf drei Punkte heran. In der Defensive schafften die Kinderhausenerinnen es nicht, die durchweg großen Spielerinnen unterm Brett in Schach zu halten und verloren zu oft im Kampf um den Rebound, so dass sich für Nordkirchen zweite und dritte Chancen ergaben. Das bekam das Team vor allem im zweiten Viertel zu spüren, als Nordkirchen mit einem 8:2-Lauf startete, plötzlich gut punkteten und am SCW vorbeizog. Die großen Spielerinnen blockten in ihrer Defensive mehrfach die Würfe der SCWlerinnen weg, die zu kopf- und ideenlos den Weg zu Korb suchten und Angriffe in Verzweiflungswürfen beendeten. Allein ein Dreier von Jugendnachwuchs Nele Kolb verkürzte den Rückstand zur Halbzeit auf 19:23.

In der Pause versuchte Interimscoach Hein die Mannschaft noch einmal zu fokussieren und schwor das Team vor allem darauf ein, die offensichtlichen Lücken in der Defensive zu stopfen. Doch Fehlanzeige – Kinderhaus stand weiterhin planlos auf dem Feld, kam in der Offensive nicht mehr ans Brett, wurde bei ihren Würfen gnadenlos geblockt und wirkte plötzlich fahrig und unsicher. In der Defensive stimmte die Abstimmung in der Zonenverteidigung nicht, so dass Nordkirchens Weaksite-Flügel mehrfach ungedeckt backdoor in die Zone schneiden und einfach punkten konnte. 4 Minuten und einen 12:2-Lauf später liefen die Grün-Weißen plötzlich einem 21:35-Rückstand hinterher.  Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe das Damenteam seinen Schock überwunden hatte und endlich in der Defense richtig stand. Nordkirchens Center konnten aus dem Spiel genommen werden, die Zone wurde ordentlich verteidigt und Lücken ergaben sich kaum noch.

Das letzte Viertel startete mit einem erneuten Dreier von Katharina Pütter, die einen Wahnsinnstag erwischte und den Abstand auf 33:35 verringerte. Fünf Minuten passierte jetzt nicht viel auf dem Feld, kein Team konnte vorne punkten, entsprechend ging es korblos hin und her. Erst in Minute 38 konnte Kathi Fischer durch einen Freiwurftreffer zum 39:39 ausgleichen. Die letzten 1,5 Minuten entwickelten sich zum Krimi, der noch durch die ausgefallene Anzeigetafel zusätzlich verstärkt wurde: die Ein-Punkt-Führung wechselte hin und her.  In der letzten Minute nutzten die SCWlerinnen geschickt die Mannschaftsfouls der Nordkirchener aus, konnten von den insgesamt elf Freiwürfen jedoch nur vier verwandeln. 3 Sekunden vor Schluss führten die Damen mit zwei Punkten, als Nordkirchen nach einem Foul noch zwei Freiwürfe zugesprochen bekam. Bei 0,6 Sekunden auf der Uhr traf die Spielerin jedoch nur ihren ersten Wurf und den Rebound sicherten sich die SCWlerinnen – dann war endlich Schluss, Sieg perfekt und der direkte Vergleich mit dem Tabellennachbarn gesichert. Coach Steinbrink meldete sich per Whatsapp-Nachricht aus dem Urlaub: „Unfuckingfassbar!“

Punkte: Kolb (7/1 Dreier), Hellmich (15), Thentie (2), Kenthirapalan, Fischer (10), Lindenau, Pütter (10/2), König (2), Hein, Bartsch

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