Spielbericht 2. Damen | Spiel 12

Sorgenkind Offensive

Die Reservedamen starteten, wie befürchtet: eine gute Aktion direkt zum Korb, der Ball ging jedoch nicht rein. Danach herrschte für die erste Halbzeit vor allem eines: Ideenlosigkeit, Verwirrung, Abstimmungsprobleme, zu viele Fehlpässe und die so bitter nötige Konsequenz zum Brett fehlte fast gänzlich. Zwar brauchte auch der Gastgeber einige Minuten (genau 4), ehe sie zum 2:0 einnetzten, aber dann lief es dort. Ab und an blitzte das Können der Grün-Weißen auf: dann gelangen gute Pässe, der aufgepostete Center wurde bedient. Aber spätestens an den Krankenarmen der körperlich – im wahrsten Sinne des Wortes – um Längen überlegenen Borkenerinnen scheiterten ein ums andere Mal gezielte wie verzweifelte Würfe gleichermaßen. Inky Lindenau erzielte in der 7. Spielminute den traurigen einzigen Punkt dieser ersten 10 Minuten. Viertelendstand: 1:14 gegen Kinderhaus.

In Viertel Nummer Zwei sollte es jetzt besser laufen. Kathi Fischer, die nach einem Auslandssemester im Norden wieder ins Team zurückkehre, fischte in der Defense unterm Korb einen Rebound nach dem nächsten weg und auch das restliche Team fand endlich in den Spielfluss. Die Verteidigung stand endlich stabiler, einfache Korbleger wurden verhindert. Das Sorgenkind „Offensive“ blieb aber bestehen. Zwar wurden die Angriffe koordinierter und sinnvoller, die gute Denfensivleistung wurde durch zwei, drei Fast Break-Aktionen belohnt. Trotzdem fehlte es vorne immer noch an Punkten – und das nicht zu knapp. Ein rechtes Mittel wollte aber Niemandem einfallen. Mit hängenden Köpfen, Frust und vielen Fragezeichen ging es mit 5:26 in die Kabine. Dort fehlten Trainer Alexander Strestik die Worte. „Erfolg im Basketball wird an Punkten bemessen“, gab er seinen Mädels lakonisch-enttäuscht mit auf den Weg in Hälfte 2.

Und siehe da: das Team spielte gut auf, war auf einmal wach. Das Passspiel war besser, durchdachter, der Ball wurde endlich über die Center zum Korb gebracht und durch Cuts, Blöcke und allgemein mehr Bewegung vorne mussten sich auch endlich mal die Borkener Verteidigung bewegen, was den Kinderhauserinnen Freiräume in der Zone verschaffte. Die Defensive stand nun bombenfest, Borken schaffte in der gesamten zweiten Hälfte so viele Punkte wie in den ersten zehn Minuten, der SCW dreht aber erst zum Schluss so richtig auf und konnte zumindest das letzte Viertel mit einem knappen 14:12-Vorsprung für sich entscheiden. Vor allem Jules Bartsch verhalf ihrem Team in diedser Phase durch zwei Dreier für einen kleinen Aufschwung. Für eine echte Sensation reichte das Schlusspurt-Aufbäumen allerdings längst nicht, am Ende verloren die Damen im Niedrigpunktbereich mit 28:48. Und obwohl seine Mannschaft am Schluss doch noch ansatzweise zeigte, was in ihr steckt, gab Strestik nach der Partie zu bedenken: „Wir müssen uns jetzt genau überlegen, wo wir eigentlich hin wollen.“ Allein das unmittelbar nächste Ziel steht schon fest: gegen den Tabellendritten aus Nordkirchen soll ein Sieg her – egal, wie unwahrscheinlich das im Moment auch aussehen mag.

Punkte: Kolb (2), Hellmich (2), Bartsch (9/2 Dreier), Brischke (4), Kenthirapalan, Lindenau (5), Pütter, Fischer (4), Thentie (2)

Zurück