Saisonfazit 2. Damen | Saison 2016/17

Emotionales Auf und Ab

Erst Ende August, gut drei Wochen vor dem ersten Ligaspiel, erhielt die Reservedamenmannschaft die gute Nachricht: Alex Strestik, vormals Coach der ersten Herrenmannschaft, würde als neuer Trainer des Damenteams einsteigen. Zeit, sich auf einander einzulassen, gemeinsam zu trainieren, sich kennenzulernen, technische Stärken der einzelnen Spielerinnen zu lernen blieb also nicht. Umso überraschter waren alle vom ersten Spiel gegen den RC Borken-Hoxfeld, der später ungeschlagener Bezirksligameister werden sollte: mit einem Rumpfkader von 8 Spielerinnen gelang es, die Partie in die Verlängerung zu retten, in der das Team dann durch hohe Foulbelastung auf zwei wichtige Spielerinnen verzichten musste und das Spiel letztendlich abgab.

Danach stand jedoch fest: die Harmonie zwischen Coach und Team stimmt, so kann es weitergehen. Mit einer „von Spiel zu Spiel“-Taktik ging es dann für die SCWlerinnen durch die Saison. „Wir hatten mit einer hohen Fluktuation zu kämpfen“, kritisiert Strestik, was für ihn der entscheidende Punkt war, warum eigentlich sichere Siege zuweilen verspielt wurden. Ob im Training oder in den Meisterschaftsspielen: eine volle Bank mit 12 Mädels gab es nicht allzu oft. Das kam auch deswegen zustande, da Kathi Fischer, Laura Otte und Susanne Hein nach Auslandsaufenthalten erst im Laufe der Saison zurückkehrten, mit Britta Hellmich eine wichtige Spielerin den SCW im Winter verließ und von insgesamt vier Jugendspielerinnen nur Angelika Derksen für den Seniorenbereich gewonnen werden konnte. Mit ihrer Integration ins Team ist auch ein erster wichtiger Schritt in Richtung „Unterbau“ geschafft: „Geli hat im Laufe der Saison riesen Schritte gemacht“, lobt Strestik die Entwicklung des Nachwuchs.

Trotz einiger Rückschläge und Hindernisse ist Strestik grundsätzlich völlig zufrieden: „Wir hatten einen positiven Auftakt und ein positives Ende mit einem klaren Sieg gegen Emsdetten.“ Mit dem insgesamt 5. Tabellenplatz führt man die zweite Ligahälfte an. „Wenn wir unser Potenzial immer ausgespielt hätten, dann könnten wir auch in der oberen Tabellenhälfte stehen“, ist Strestik sich sicher. Für die kommende Saison, in der er der Mannschaft als Trainer erhalten bleibt, wünscht er sich daher mehr Konstanz in Training und Spielbetrieb. Aber er weiß auch: „Wir sprechen hier von Hobbybasketball, das ist Breitensport. Schon klar, dass einige Spielerinnen andere Prioritäten haben.“

Für die kommende Saison hat Strestik keine großen Überraschungen geplant: „Die Jugendspielerinnen und neuen Teammitglieder müssen weiter integriert werden. Alle können an ihren Stärken arbeiten, technisch kann fast jeder noch etwas dazu lernen.“ Die Trümpfe, die er in der Hand hält, will er nächste Saison besser ausspielen können. Und dann wird sich zeigen, ob es im September wieder „Von Spiel zu Spiel denken“ heißt oder die Ansage „Attacke!“ möglich ist. Man darf gespannt bleiben.

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